Warum sind Navigationsgeräte mit Frauenstimmen beliebter?

Freitag, 29. Juli 2011

Sie hat eine der bekanntesten Stimmen in Deutschland: Die ehemalige Schauspielerin Iris Mayer hat für eine Vielzahl von Navigationsgeräte die Satzfetzen aufgenommen, aus denen der Computer nach der Berechnung der Route die vollständige Wegbeschreibung zusammensetzt und aus dem Off abspielt. Moderne Geräte beherrschen bis zu 30.000 Wörtern, so dass der Bedarf an passenden Sprechern enorm ist.

Die Hersteller tun gut daran, auf eine weibliche Stimme zu setzen. Einer Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., kurz BITKOM, ergab, dass 46 Prozent der Benutzer von Navigationsgeräten eine Frauenstimme bevorzugen. Lediglich 9 Prozent möchten von einer Männerstimme durch den Verkehr gelotst werden. Immerhin 45 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass ihnen das Geschlecht des Sprechers gleichgültig ist. Erhoben wurden die Stimmen von über 1000 deutschen Autofahrern über 18 Jahren. Etwa die Hälfte der Befragten besaßen mobile oder fest im Fahrzeug verbaute Navigationsgeräte. Auch Smartphones, die mit einer entsprechenden App ausgestattet sind, wurden für die Umfrage berücksichtigt.

Laut eines BITKOM-Sprechers ist das Ergebnis der Erhebung darauf zurückzuführen, dass Frauenstimmen generell als sympathischer wahrgenommen werden. Neben der voreingestellten Standardstimme lassen sich bei vielen Geräten auch individuelle Stimmen auswählen oder über spezielle Anbieter kostenpflichtig herunterladen. Neben Frauen- und Männerstimmen mit regionalen Dialekten sind auch die Stimmen einiger Prominenter für Navigationsgeräte verfügbar, viele davon allerdings von Stimmenimitatoren aufgenommen. Auch hier ist das Angebot an weiblichen Stimmen deutlich größer als das Angebot an männlichen Stimmen. Gerade dialektgefärbte Wegbeschreibungen erfreuen sich jedoch nur geringer Beliebtheit und werden von lediglich 2 Prozent der befragten Nutzer bevorzugt.