Die volle Vernetzung des Autos

Donnerstag, 26. Juni 2014

Big Brother is watching you – das gilt immer mehr für Besitzer und Insassen neuer Autos. Wie kommt das? Wer überwacht hier wen? Wie sieht die Zukunft aus?

Schon heute sind die meisten Neuwagen serienmäßig mit Navigationssystemen ausgestattet. Dass diese kleinen Helfer permanent Daten aufzeichnen und an den Hersteller senden können, selbst wenn sie ausgeschaltet sind, dürfte den wenigsten Autofahrern bekannt sein. In unserer Zeit, in der alles mit jedem vernetzt ist und online über alle Grenzen hinweg kommuniziert werden kann, wird auch das Auto immer mehr zur Datenquelle und somit zum Mittelpunkt zahlreicher Überlegungen, Forschungen und Erfindungen. Das Auto der Zukunft ist nicht mehr einfach nur die Blechbüchse, die seinen Lenker von A nach B bringt.

Es wird zum Unfalldatenschreiber, indem es die Lenkradstellung zur Unfallzeit, Ort des Unfalls und Außentemperatur, Tempo, Sitzbelegung und die Aufmerksamkeit des Fahrers während des Unfalls messen, aufzeichnen und weitergeben kann. Es wir zum Rettungssuchtrupp, indem es verrät, wo ein Fahrer vom Weg abgekommen ist und vielleicht versteckt irgendwo im Graben liegt. Es wird während der Fahrt den Herzschlag des Lenkers kontrollieren und im Notfall gleich das nächste Krankenhaus verständigen und selbstständig rechts ran fahren. Wahrscheinlich werden sogar Sensoren erkennen können, ob der Fahrer psychisch gerade in der Fassung ist, das Auto in Betrieb zunehmen oder ob er zu zornig oder traurig ist, um zu fahren.

Viele dieser Funktionen werden Leben retten. Doch es stellt sich auch die Frage, was mit den ganzen Daten geschieht, die das Auto über den jeweiligen Besitzer verrät. Wem gehören sie, wer darf darauf Zugang haben? Wird der Fahrspaß darunter leiden, wenn das Auto bei Geschwindkeitsbegrenzungen nur mehr so schnell fahren kann wie erlaubt?